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001 | 1045956 | ||
005 | 20250910202259.0 | ||
024 | 7 | _ | |a G:(GEPRIS)565390056 |d 565390056 |
035 | _ | _ | |a G:(GEPRIS)565390056 |
040 | _ | _ | |a GEPRIS |c http://gepris.its.kfa-juelich.de |
150 | _ | _ | |a Von ganzem Herzen: Die emotionalen Praktiken von Herz-Jesu-Anhänger:innen in der französischsprachigen Welt, 1673–1794 |y 2025 - |
371 | _ | _ | |a Dr. Samuel Weber, Ph.D. |
450 | _ | _ | |a DFG project G:(GEPRIS)565390056 |w d |y 2025 - |
510 | 1 | _ | |a Deutsche Forschungsgemeinschaft |0 I:(DE-588b)2007744-0 |b DFG |
680 | _ | _ | |a Das Projekt untersucht die Herz-Jesu-Verehrung in Frankreich und seinen Überseegebieten von ihren Anfängen in den 1670er Jahren bis in die frühen Jahre der Revolution. Als Fallstudie konzipiert, erklärt das Projekt den Katholizismus des langen 18. Jahrhunderts als eine Reihe von geschlechtsspezifischen und körpergebundenen affektiven Transaktionen zwischen Gott und Gläubigen sowie unter Gläubigen, die in einem Kontext sich verändernder Raumpraktiken vollzogen wurden. Das Projekt begreift den Herz-Jesu-Kult als ein transaktionales Netzwerk zwischen Himmel und Erde: Seine Befürworter:innen versprachen den Gläubigen weltlichen und geistigen Reichtum als Gegenleistung für Bußpraktiken und bedingungslose Gottesliebe. Das Projekt verfolgt einen geschlechtergeschichtlichen und praxeologischen Ansatz zur Erforschung von Emotionen und konzentriert sich auf kollektive und individuelle materielle Praktiken, die Gottes Liebe hervorbrachten. Es zeigt, wie Anhänger:innen Verbrauchsgüter von Büchern bis hin zu Bildern und Objekten verwendeten, um ihre Herzen zu reinigen und ihre Bereitschaft zu bekunden, für die Sünden anderer Buße zu tun. Die Abstützung auf Konsumgüter erlaubte parallel eine Verschiebung der Frömmigkeit von den Bruderschaften in Privaträume. Auf diesen Befund aufbauend, prüft das Projekt die Annahme, wonach die Verhäuslichung und Individualisierung der Frömmigkeit nicht nur die Beziehung der Gläubigen zum Übernatürlichen transformierte, sondern auch ihre Bindung zu ihren Mitmenschen veränderte. Anhänger:innen des Kultes waren physisch von ihren Mitmenschen isoliert und setzten sich mit Heiligenlegenden und neu entstehenden Periodika auseinander, die emotionsgeladene Geschichten über Anhänger:innen und Gegner:innen des Kults enthielten. Die positiven und negativen Emotionen, die diese Medien hervorriefen, führten dazu, dass sich viele als religiöse Virtuos:innen betrachteten, die scheinbar alleine gegen moralischen Zerfall ankämpften. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde diese neue Identität in halbprivaten Vereinigungen neu materialisiert, deren Mitglieder während der Revolution als Märtyrer:innen zu sterben hofften. Die Studie zeigt, wie Religion gleichsam politisiert und in eine soziale Nische abgedrängt wurde. Das Projekt stützt sich auf eine neue Quellenbasis, darunter Handschriften und Druckerzeugnisse, Bilder und Objekte, um so die erste wissenschaftliche Studie zum Kult in Frankreich im langen 18. Jahrhundert vorzulegen. Durch die Betrachtung des emotionalen Potenzials materieller Praktiken und Räume bietet diese religionsgeschichtliche Studie eine neue Perspektive auf Phänomene wie die Konsumrevolution, die Entstehung der häuslichen Sphäre, sich verändernde Geschlechterbeziehungen sowie die Virtualisierung und Politisierung der (vor)revolutionären französischen Gesellschaft. Zugleich entwickelt das Projekt einen neuen Rahmen für die Konzeption von Religion als Summe emotionaler Transaktionen zwischen Himmel und Erde. |
909 | C | O | |o oai:juser.fz-juelich.de:1045956 |p authority:GRANT |p authority |
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