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@MASTERSTHESIS{Kollmann:190190,
author = {Kollmann, Tobias},
title = {{E}nergetische {N}utzung von {B}iomasse aus {S}ida
hermaphrodita},
school = {FH Aachen Campus Jülich Fachbereich 10: Energietechnik},
type = {MS},
address = {Jülich},
publisher = {Forschungszentrum},
reportid = {FZJ-2015-03116},
pages = {62 p.},
year = {2015},
note = {FH Aachen Campus Jülich Fachbereich 10: Energietechnik,
Masterarbeit, 2015},
abstract = {In dieser Arbeit wurde die Pflanze Sida (Sida
hermaphrodita) auf Ihre energetischen Nutzungspotenziale hin
betrachtet. Mit Hilfe von zwei Feldversuchen wurde die
pflanzliche Entwicklung über eine ganze Wachstumsperiode
lang analysiert und eine Erprobung von verschiedenen
Anbauvarianten durchgeführt. Zur Beurteilung der
energetischen Nutzungsmöglichkeiten wurden Verfahren zur
Bestimmung des Brennwertes, des Biogasbildungspotentials,
des Ascheschmelzverhaltens sowie der elementaren
Zusammensetzung verwendet. Die Ergebnisse dieser
Untersuchungen spiegeln besonders das große Potenzial der
Pflanze als Festbrennstoff wieder. Eine Energiemenge von bis
zu 439.266 MJ pro Hektar und Jahr ist möglich. Mit einem
Brennwert von 19,03 - 19,88 MJ/kg sowie einem Heizwert von
16,46 – 17,20 MJ/kg besitzt Sida direkt nach der Ernte
gute Eigenschaften für die Nutzung als Festbrennstoff. Im
Rahmen der Eingruppierung nach DIN EN ISO 17225-1 2014-09
kann Sida in die Gruppe 2.1.6.2 („Halmgutartige
Biomasse“, „Halmgutartige Biomasse aus Landwirtschaft
und Gartenbau“, „Blumen“, „Stängel und Blätter“)
eingeordnet und als „Halmgutartige Biomasse“ bewertet
werden. Dadurch ergeben sich Vorgaben für die
„Klassifizierung von nicht-holzartigen Briketts“ (DIN EN
ISO 17225-7:2014-09) für Biogene Festbrennstoffe.
Sida-Biomasse konnte die Vorgaben aus dieser DIN erfüllen,
die Rohdichte von Sida-Briketts wurde jedoch in dieser
Arbeit nicht untersucht. Weiterhin besitzt Sida-Biomasse
eine Ascheschmelztemperatur von über 1500 °C. Dieser Wert
unterstreicht die guten Brennstoffeigenschaften.Auch für
die Nutzung als Biogassubstrat eignet sich Sida gut. Bei
einer Einschnitt-Variante kann ein Methanertrag von 2.367,1
± 117,5 Normkubikmeter (m³N) pro Hektar (ha), und bei
einer Zweischnitt-Variante 3.777,7 ± 292,1 m³N/ha gewonnen
werden. Die spezifischen Methanausbeuten variieren, in
Abhängigkeit vom Erntezeitpunkt, zwischen 204,23 ± 16,28
m³N/kgoTS und 124,78 ± 6,19 m³N/kgoTS. Mit den
Ergebnissen des Methanertrages steht Sida mit den Erträgen
der Durchwachsene Silphie, Sudangras und Grünland (Gras als
Dauerkultur) auf einer Ebene. Im Vergleich zu den hohen
Methanerträgen von Silomais, Zuckerrüben und Getreide-GPS
sind die Ergebisse von Sida-Biomasse jedoch etwas geringer.
Durch eine Optimierung im Bereich des Anbaus und der
Prozesstechnik ist allerdings für Sida eine Steigerung der
Ausbeute zu erwarten. Da die Biogasausbeute von Sida sehr
stark vom Entwicklungsstadium der Pflanze abhängt, ist bei
einem Vergleich die Angabe des Entwicklungsstadiums
unumgänglich. Der speziell für die Pflanze Sida
hermaphrodita, im Rahmen dieser Arbeit entwickelte BBCH
Code, präzisiert und erleichtert diese Bestimmung
deutlich.Bei der Nutzung von Sida-Biomasse als
Biogassubstrat sind einige Besonderheiten zu
berücksichtigen. Auf der einen Seite ist ein möglichst
maximaler Biomasseertrag anzustreben, auf der anderen Seite
jedoch eine Verholzung der Pflanze zu vermeiden, was eine
Verringerung der Biogasausbeute verursachen würde. Aus den
gewonnenen Ergebnissen dieser Arbeit lassen sich folgende
Empfehlungen ableiten. Für eine Einschnitt-Variante ist
eine Ernte zwischen den Entwicklungsstadien BBCH 65 – 75
zu empfehlen. Unterschungen ergaben zu diesem Zeitpunkt
Erträge von über 75 tFM/ha mit einem TS-Gehalt von 25 –
32 $\%.$ Für eine Zweischnitt-Variante wird eine erste
Ernte im Stadium BBCH 55 empfohlen und eine zweite Ernte des
Wiederaufwuchses im Stadium BBCH 65-75. Zu diesen
Zeitpunkten befinden sich die Pflanzen noch im Wachstum und
der maximale Biomassertrag ist noch nicht erreicht. Auf
Grund des besseren Biogasbildungpotentials ist jedoch eine
in Summe höhere Methanausbeute zuerwarten.
Frischmasseerträge in Summe von über 120 t/ha können mit
dieser Zweischnitt-Variante gewonnen werden.Unter
Berücksichtigung der pflanzenbaulichen Erkenntnisse ist
jedoch bei einer Einschnitt-Variante mit einer Ernte im
Entwicklungsstadium 65 – 75 die Gefahr einer Auswinterung
vorhanden. Daher wird für die Nutzung als Biogassubstrat
eine Zweischnitt-Variante klar bevorzugt. Zur
Festbrennstoffnutzung empfiehlt sich eine Ernte kurz vor dem
Wiederaustrieb im Entwicklungsstadium BBCH 99.Ein Vergleich
von vier Anbauvarianten zeigt deutlich, dass eine Nutzung
der Pflanze als sogenannte Flex-Pflanze möglich ist. Das
bedeutet, dass Sida sowohl als Biogassubstrat, als
Festbrennstoff und auch als eine Kombination aus beidem
genutzt werden kann.Eine Beurteilung der Energiebilanz
brachte durchweg positive Ergebnisse. Unter
Berücksichtigung der erzielten Energie im Verhältnis zu
der eingesetzten Energie für die Düngung, Pflege, Ernte,
sowie für den Transport, konnten „pflanzlich/energetische
Wirkungsgrade“ von 8 - 43 ermittelt werden. Dieser Faktor
für das Output-Input-Verhältnis liegt im Vergleich zu
anderen Energiepflanzen wie Miscanthus (18,7), Mais (10,5)
oder Weiden (23,9) auf einem sehr hohen Niveau.Mit einem
kalkulierten Kostenfaktor von 0,0106 €/kWh kann, basierend
auf Ergebnissen dieser Arbeit, ein sehr wirtschaftlicher
Energieträger für die Nutzung als Festbrennstoff erzeugt
werden. Die Kosten für die Erzeugung eines Biogassubstrats
aus Sida liegen bei der in dieser Arbeit zugrunde liegenden
Berechnungen zwischen 0,0384 und 0,0545 €/kWh.},
keywords = {Unveröffentlichte Hochschulschrift (GND)},
cin = {IBG-2},
cid = {I:(DE-Juel1)IBG-2-20101118},
pnm = {582 - Plant Science (POF3-582)},
pid = {G:(DE-HGF)POF3-582},
typ = {PUB:(DE-HGF)19},
url = {https://juser.fz-juelich.de/record/190190},
}