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@MISC{Panknin:917409,
author = {Panknin, Regine and Reinecke-Levi, Diana and Kruse, Olaf},
title = {{A}bwasser-{P}otenziale: {W}enn {T}oilettenwasser zu {B}ier
wird},
reportid = {FZJ-2023-00623},
year = {2022},
abstract = {Algen sind in der Lage, Phosphor, Stickstoff und Kalium aus
Abwässern zuverwerten. „Algen nutzen diese Stoffe, um zu
wachsen – und das auf sehrnachhaltige Art und Weise: Sie
brauchen außer einigen Mineralien nichts weiterals
Sonnenlicht und Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre“,
sagt Kruse. ImBiNäA-Projekt versuchen die Wissenschaftler,
Mikroalgen, die bereits imAbwasser vorhanden sind,
möglichst effizient zu vermehren und mit
Nährstoffenanzureichern. Die so gewonnene Algen-Biomasse
lässt sich trocknen und alsDüngemittel verwenden.Ein
besonderer Fokus des Projekts liegt auf der
Nährstoffgewinnung ausKlärwasser: Abwasser, das die
Reinigungsstufen der Kläranlage schon durchlaufenhat und
wieder zurück in den natürlichen Wasserkreislauf geleitet
werden soll.Dieses Wasser enthält noch sehr viel Phosphor
und Stickstoff. Zusammen mit denStadtwerken Lichtenau haben
die Wissenschaftler eine Versuchsanlage neben derKläranlage
Altenautal in Lichtenau aufgebaut.Algen helfen dabei,
Abwasser besser zu filternIn der Versuchsanlage wird das
nährstoffreiche Wasser über eine geneigteReaktorfläche
geleitet, auf der dann ein natürlicher Algenteppich
heranwächst.Die Algen binden Kohlendioxid aus der Luft und
führen dem Wasser Sauerstoffzu. Somit produziert die Anlage
nicht nur Algen, die Landwirte als Düngemittelverwenden
können, sondern hilft auch dabei, das Abwasser zu filtern
und dieWasserqualität zu verbessern.„Wir sind immer daran
interessiert, unsere Kläranlagen zu optimieren. Für
dieZukunft können sich so neue Möglichkeiten der
biologischen Abwasserreinigungergeben“, sagt Henning
Suchanek, der technische BetriebsleiterAbwasserversorgung
bei den Stadtwerken Lichtenau. „Der Nährstofftransfer
ausden städtischen Abwässern in die Landwirtschaft ist
gerade im ländlichen Bereichwichtig.“ Die Stadtwerke
Lichtenau haben die Testanlage angeschafft undkümmern sich
um Wartungs- und Reparaturarbeiten. Solche Systeme
zurWasseraufreinigung mittels Algenteppich gibt es bereits
weltweit, oft werden sieals Algal Turf Scrubber (ATS)
bezeichnet.Algendünger oft besser als MineraldüngerVon
Anfang an waren Wissenschaftler des Forschungszentrums
Jülich (FZJ) andem Projekt BiNäA beteiligt. Sie
unterstützen neben der Planung und demAufbau bei der
Analyse von Algen-Biomasse und Nutzungskonzepten.
„Wirforschen seit mehreren Jahren zum algenbasierten
Nährstofftransfer vomAbwasser zur Kulturpflanze“, sagt
Dr.-Ing. Diana Reinecke-Levi vom
BereichPflanzenwissenschaften am Institut für Bio- und
Geowissenschaften (IGB-2).„Unsere ATS-Anlagen zeichnen
sich durch ihre einfache Handhabung, stabileKultivierung,
und geringere Kosten aus. Das macht sie für die
dezentraleAbwasseraufbereitung und regionale Landwirtschaft
so attraktiv.“Mit der Versuchsanlage in Lichtenau prüfen
und optimieren die Forschenden imProjekt das Verfahren zur
Nährstoffgewinnung. Die Biotechnologen vomBielefelder
CeBiTec untersuchen etwa, welche Algenarten dort
heranwachsen undwie hoch der Anteil an Phosphor und
Stickstoff ist. Wie der entstandeneAlgendünger im Vergleich
abschneidet, testen die Wissenschaftler am JülicherIBG-2
derzeit an Weizenpflanzen. Erste Ergebnisse zeigen: Der
Algendüngerfunktioniert – und zwar mindestens so gut wie
herkömmlicher Mineraldünger, oftsogar besser. Darüber
hinaus befasst sich das Projekt auch mit der
Nachhaltigkeitdes Algendüngers und erforscht, ob von ihm
Risiken für Mensch und Umweltausgehen.Enge Zusammenarbeit
mit lokalen AkteurenEine Besonderheit des BiNäA-Projekts
ist die enge Zusammenarbeit zwischenWissenschaftlern und
lokalen Akteuren. Neben den Stadtwerken Lichtenau
sindmehrere Landwirte aus Ostwestfalen-Lippe als
Projektpartner eingebunden. Ineiner weiteren Versuchsanlage
wird das Verfahren für Abwässer getestet, die
inlandwirtschaftlichen Betrieben entstehen. „Das Ziel ist,
ein möglichst einfachesund robustes Verfahren zu
entwickeln, das die Rückgewinnung von Nährstoffenauf einer
regionalen Ebene ermöglicht. Kommunen können so ihre
eigenenDüngemittel produzieren“, sagt Kruse. Das
Landesamt für Natur, Umwelt, undVerbraucherschutz NRW
fördert BiNäA im Rahmen der
EuropäischenInnovationspartnerschaft EIP-Agrar. Das Projekt
ist im März 2020 gestartet undläuft noch bis Dezember
2022.},
cin = {IBG-2},
cid = {I:(DE-Juel1)IBG-2-20101118},
pnm = {2171 - Biological and environmental resources for
sustainable use (POF4-217)},
pid = {G:(DE-HGF)POF4-2171},
typ = {PUB:(DE-HGF)21},
url = {https://juser.fz-juelich.de/record/917409},
}